Der Landsknecht
Der Landsknecht war ein zumeist deutscher Söldner des späten 15. und des 16. Jahrhunderts. Seine Hauptwaffe war die Pike – ein Langspieß von gut und gerne fünf Metern Länge. Immer mit am Mann war der Katzbalger, ein Kurzschwert für die direkte Auseinandersetzung. Spezialeinheiten mit besonderen Aufgaben kämpften zudem mit Hellebarden, Zweihandschwertern (Bidenhander) oder auch der Armbrust.
Ihren Ursprung haben die Landsknechte als kaiserlich-habsburgische Söldner im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen, Kaiser Maximilian I. gilt als „Vater der Landsknechte“. Aber auch weitere europäische Fürsten wussten die Qualitäten der Söldnerhaufen zu schätzen und warben sie gern an. Denn sie kämpften fortschrittlich und diszipliniert, das machte sie schlagkräftig. Schrecken verbreiteten die Landsknechte nicht allein bei den militärischen Gegnern. Ganze Landstriche mussten zittern, wenn etwa der Sold ausblieb – Plünderungen und Verwüstungen waren oft die Folgen.
Der Name „Landsknecht“ ist seit 1480 nachgewiesen. Vermutlich wurde er als bewusste Abgrenzung gegenüber den großen Rivalen genutzt, den Schweizer Pikenieren. Denn anders als sie stammen die Landsknechte vom flachen Land und nicht aus dem Gebirge. Schon im Lauf des 15. Jahrhundert wurden Gendarmen oder Gerichtsboten mitunter Landsknechte genannt, da sie auch kriegerische Tätigkeiten übernahmen. Später wurde auch die Bezeichnung Lanzknecht verwendet, obwohl dies irreführend war und auf die eigentlich als Langspieße einzustufenden Piken der Söldner anspielte.